Na ja, Fische habe ich nicht viele gefangen. Um ganz ehrlich zu sein eigentlich keine. Klar hatte ich einige Steiger und verlor einen richtig grossen Fisch beim Drill. Dass es ausgerechnet der
Grösste war, ist ja auch nichts Aussergewöhnliches. Bekanntlich sind bei allen Fischern immer die Fische die Grössten, die keiner gesehen hat. So auch bei mir.
Aussergewöhnlich waren hingegen die Bedingungen. Das Wetter war prächtig und warm. Am Kanal blühten die Aprikosenbäume, der Himmel war tiefblau und mit vielen schwarzen Punkten übersäht. Erst bei
genauerem Hinsehen erkannte ich den riesigen Schwarm von futtersuchenden Krähen. Der Fully-Kanal war sehr trüb. Teilweise war die Trübung bestimmt noch auf das rabiate Unterhaltsmähen der
Wasservegetation zurück zu führen, welches das fast natürlich wirkende, halbwegs wilde Gewässer in eine sehr gepflegte Wasserautobahn verwandelt hatte.
Ich entschied mich deshalb, mein Glück zusammen mit meinem jungen Begleiter am Sarvaz-Kanal zu versuchen, der als sehr schwierig zu befischen gilt. Erst am Nachmittag wurde die Trübung im ganzen
Kanal noch stärker und wir erkannten, dass es sich dabei um einen Schlammeintrag von einem Seitenbach mit viel Schmelzwasser handelte. So war das Fischen sehr schwierig und nur für die Besten
unter uns wirklich einigermassen erfolgreich. Trotzdem verbrachten wir einen wunderschönen Tag mit anspruchsvollem Fliegenfischen, vielen gesichteten und einigen gefangenen Fischen und einem
feinen Imbiss am Wasser. Mir bleibt zu hoffen, dass sich mir trotz meines doch sehr mässigen Erfolgs auch im nächsten Jahr noch einer unserer Junioren anschliessen wird. Es würde mich wieder sehr
freuen.
Text und Fotos: Stefan Wenger, Fotos und Fische: Jan Erik Rau
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